Eindrucksvolle Kirchen in Sittard-Geleen

Die Basilika „Onze Lieve Vrouw van het Heilig Hart“ (Liebfrauen-Basilika des heiligen Herzens) in Sittard wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von dem Architekten J. Kayser aus Venlo gebaut. Die Kirche wurde im neugotischen Stil errichtet, der im Norden des Landes häufiger vorkommt als in Limburg. Über dem Haupteingang innerhalb des Portals ist eine weiße Marmorplatte eingemauert, die in Rom hergestellt und 1883 nach Sittard gebracht wurde, als der Kirche - als erster Kirche in den Niederlanden! - der Titel Basilika verliehen wurde. Die Kirche diente jahrelang als Wallfahrtskirche. Heute wird die Basilika noch täglich von Pilgern besucht, die hier ein Dankgebet aussprechen oder um eine Gunst bitten.

Der vollständige Name der Großen oder Sankt- Petrus-Kirche in der Innenstadt von Sittard lautet Sankt Petri Stuhl von Antiochia (Sint-Petrus’ Stoel te Antiochië). Um das Jahr 1000 befand sich an dieser Stelle bereits eine kleine Saalkirche. Die heutige Kirche wurde größtenteils im Zeitraum Ende des 14. bis Mitte des 16. Jahrhunderts im regionalen gotischen Stil, der maasländischen Gotik, errichtet. Das Kirchenschiff ist der älteste Teil und der Chorschluss ist der jüngste Teil. Die Kirche hat die Form einer gotischen Kreuzbasilika. In der Kirche stehen die ältesten Chorbänke der Niederlande (Anfang des 15. Jahrhunderts) und die Kanzel mit sehr schönen Holzschnitzereien aus dem Jahr 1774. 

Durch den großen Zustrom wurde die Basilika nach einigen Jahren zu klein für die Anzahl Pilger. Darum wurde gegenüber der Kirche ein Mariapark angelegt. Eigentlich ist dieser Name irreführend, denn in Wirklichkeit handelt es sich um einen Klosterhof mit Garten, umgeben von einem neugotischen Kreuzgang. Der Garten wurde durch ein breites Vorportal von der Straße abgeschieden und war ein Ruheort für die Pilger. Von hier aus blicken Sie in den Innenraum der Kirche. Der Mariapark ist ein besonderes Baudenkmal, in dem heutzutage viele Veranstaltungen und Ausstellungen stattfinden.

Die Kirche wurde zwischen 1659 und 1668 an der Stelle des St. Catharinagasthuis von den Dominikanerpatern gebaut. Die Kirche wurde im Barockstil der südlichen Niederlande gebaut. Der kleine Löwe neben der Eingangstür erinnert an den entkommenden Löwen Asor, der 1938 am Sankt-Rosa- Sonntag während des Hochamtes in die Kirche hineinlief. Im Innenraum fallen vor allem der imposante barocke Hauptaltar auf - einzigartig in den Niederlanden! - und die Eichenholzvertäfelung mit Holzschnittarbeiten über die gesamte Länge beider Seitenwände. Die Kunstwerke in der Kirche stehen ganz im Dienst der katholischen Reformation.

Die Sint-Rosa-Kapelle oben auf dem Kollenberg in Sittard ist ein kleines Gebäude mit einer großen Geschichte. Die Kapelle wurde 1675 zu Ehren von Rosa, der Schutzheiligen von Sittard, gebaut. 1668 brach in der Stadt eine Dysenterie-Epidemie aus, der viele Menschen zum Opfer fielen. Durch Fürsprache von Rosa - so die Legende - wurde Sittard von der Epidemie befreit. Daraufhin versprach der Stadtrat, jedes Jahr am letzten Sonntag im August eine Prozession von der Sint-Michielskirche zur Sint-Rosa-Kapelle abzuhalten.

Die Geschichte der Oude Salviuskerk (alte Salviuskirche) reicht bis in die Zeit um das Jahr 1000 zurück. Von der damaligen Saalkirche ist die Nordwand aus Maas-Kieselsteinen erhalten geblieben. Bei Restaurierungsarbeiten im Zeitraum 1977 bis 1984 stieß man im Chor auf Wandmalereien. Es sind die ältesten jemals in einer niederländischen Dorfkirche gefundenen Wandmalereien. Diese Malereien, die um das Jahr 1300 datieren, können jetzt ebenfalls besichtigt werden. Auch wurde eine Messingschachtel mit Knochenresten des heiligen Salvius gefunden. Die Kirche kann am Ostermontag und von Mai bis September an jedem ersten Sonntag des Monats von 14.00 bis 17.00 Uhr besichtigt werden.

Dieses Gebäude aus dem Jahr 1699 ist eines der bemerkenswertesten Baudenkmäler in Geleen. Es ist ein dreiseitig geschlossenes Backsteingebäude mit Mergelbändern und einem charakteristischen Dachfenster. Nach der letzten Restaurierung im Jahr 1985 wurde die Sint-Janskluis als Gebetskapelle eingerichtet. Die Klause kann daher auch für Tauf- oder Jubiläumsfeiern genutzt werden. Außerdem wird das Gebäude mehrmals jährlich als Ausstellungsraum oder kleiner Konzertsaal genutzt.

Am 11. Dezember 1821 wurde in Munstergeleen Joannes Andreas Houben geboren, besser bekannt unter dem Namen Pater Karel van Sint Andries. Am 3. Juni 2007 wurde er in Rom heiliggesprochen. Das Geburtshaus von Pater Karel, ein charakteristischer Fachwerkhof, ist sicher einen Besuch wert. Der linke Teil des Komplexes war die Ölmühle und der rechte Teil die Holzsägemühle. Die Scheune wurde 1954 als Kapelle eingerichtet und ist täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr zu besuchen. 2012 kam ein moderner Anbau hinzu, in dem sich ein Museum und ein Museumshop mit religiösen Artikeln befinden (jeweils am Freitag-, Samstag- und Sonntagnachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet).

Bei einer Radtour an der Maas und am Julianakanal entlang sollten Sie Schipperskerk, ein charmantes Dörfchen zwischen den Ortschaften Papenhoven und Grevenbicht, nicht links liegen lassen. 1949 wurde hier die Schipperskerk (Schifferkirche) mit Pfarrei als kirchlicher und kultureller Treffpunkt für Schiffsleute auf dem Julianakanal gebaut. In dem kleinen Ort mit dem gleichen Namen, der rund um die Kirche entstand, ließen sich ehemalige Schiffer nieder. Die Kirche selbst, ein Entwurf des Architekten Louis Oberndorff, war den Aposteln Petrus und Paulus geweiht.